Frank Poppe legt sein Amt nieder

Wer ist dieser Frank Poppe eigentlich, der uns in den vergangenen sechs Jahren als 1. Vorsitzender und darüber hinaus etliche Jahre zuvor in unterschiedlichen Positionen im Vorstand begleitet und geführt hat?

Zuallererst: ein feiner Mensch, ein Kumpel, einer mit dem man die sprichwörtlichen Pferde stehlen und immer den uns Schützen nachgesagten kräftigen Durst beeindruckend stillen kann. „Wie schnell ist nichts getrunken“, mit diesen Worten war Frank stets zur Stelle, wenn er in Ansprachen und Proklamationen darauf verwies, worum es bei all dem Tun im Grunde immer geht: Zu feiern und in geselliger Runde gemeinsame Freude zu tanken.

Wer also ist dieser Frank Poppe, der nun seinen Hut genommen und uns damit vor die Aufgabe gestellt hat, eine durchaus beachtliche Lücke füllen zu müssen? Und dies am liebsten adäquat!

Dieser Frank Poppe ist ein Vorbild, einer der an seinen vielfältigen Aufgaben bei uns 1848igern im Laufe eines guten Jahrzehnts stetig gewachsen ist. Und zwar als Führungspersönlichkeit mit einem Höchstmaß an Disziplin und Verantwortungsbewusstsein.

In tief empfundener Treue stand und steht Frank zu unserem Verein, zu seinen Grundfesten und seinen Menschen, die er meisterhaft zu motivieren wusste, damit sie teilhaben können an den Geschicken und Aktivitäten unserer Schützengemeinschaft.

Verlässlichkeit, das war immer die Maxime von Frank, wenn er sich die Uniform überzog, wenn er den Hut zu einem dreifachen Gut Schuss erhob. Wie viel tausend Male mag er dies wohl getan haben in den letzten sechs Jahren? Frank war stets präsent, immer ganz vorne dabei und doch wohl eher mittendrin, weil er ein unglaublich volksnaher 1. Vorsitzender war. Nie ging es ihm vordergründig um die eigene Person, immer war sein Bestreben, uns alle in die Mitte zu holen.

Und so war auch seine segensreiche Vorstandsarbeit vor allem Eines: Ein Gemeinschaftswerk der Willigen und Engagierten, denen er vorstand, denen er gezeigt hat, wie man einen Schützenverein in Zeiten sich dramatisch wandelnder gesellschaftlicher Ablenkungsmöglichkeiten wegweisend führt. Nämlich mit einer gehörigen Portion an Glaubwürdigkeit und Elan, auch und gerade was die Einbindung aller Generationen anbelangt. Sein Maßstab des Handelns und Redens war die Augenhöhe, alles was darunter und oder darüber steht, das war und ist nicht sein Ding.

Er hat uns alle abgeholt und mitgenommen auf seiner Reise, den Vereinsmitgliedern und den Gästen aus nah und fern ein Zuhause, eine attraktive gesellschaftliche Anlaufadresse zu bieten. Ohne Allüren, bodenständig und immer bereit zu klären, wenn nötig gar zu schlichten. Frank hat Tugenden an den Tag gelegt, die uns allen gut zu Gesichte stehen: Fleiß, Empathie, Hilfsbereitschaft und Güte. Er hat sie uns vorgelebt. Frohen Mutes und wenn ihm danach war auch mit offenkundiger und für alle sichtbarer Emotion!

Wohl nie zuvor war Kameradschaft inniger, wohl nie zuvor Vorstandsarbeit mit einem so immensen Zusammengehörigkeitsgefühl verbunden wie unter seiner „menschlichen“ Führung. Die Mitglieder des Vorstandes sind enge Freunde geworden und nicht nur sich gut verstehende Funktionsträger. Auch das darf sich Frank an sein Revers heften.

Er war und wird es sicher bleiben ein Motor und ein Garant vielfältigster Aktivitäten. Maß und Mitte, der Lebensleitsatz der Benediktiner-Mönche, er war ihm zu eigen, und wie einst die Mönche, so hat auch er verstanden, dem Gerstensaft zu huldigen und doch keinen Zentimeter von seiner Haltung abzuweichen, unseren Verein würdig und mit Stil zu repräsentieren. Da konnte es noch so bunt und ausgelassen hergehen auf unseren Schützenfesten. Frank hat immer gewusst, dass am nächsten Morgen wieder die Pflicht rief.

Frank, falls du dies überhaupt liest als bekennender Facebookverneiner, dann lass Dir sagen: Frank, Du bist für uns alle ein Großer! Von stattlicher Statur warst du uns ein wahrlich großartiger Vereinsvorsitzender. In den vergangenen Jahren wird es kaum einen Tag gegeben haben, an dem du nicht - wie umfangreich auch immer - direkt oder indirekt mit Schützenvereinsbelangen zu tun hattest. Du hast EHRENAMTLICH einen Verein geführt, der mit all seinen Bestandteilen und seinen 500 Mitgliedern jedem seriös geführten mittelständischen Unternehmen und dessen umfangreichen Aufgaben auch in betriebswirtschaftlicher Hinsicht zur Ehre gereichen würde. Dafür zollen wir dir unseren höchsten Respekt und bekunden dir unseren großen Dank.

Mit deinem Wirken im Stillen wie in der Öffentlichkeit hast du für unseren Verein mit stolzer Brust Flagge gezeigt, hast du ganz zu Recht Anerkennung auch von außerhalb erfahren. Nie warst du prahlerisch oder hast du ausgegrenzt, immer warst du auf der Suche nach der besten Lösung, die nicht selten ein Kompromiss war.

Stets hast du den Vorstand mitführen, mitgestalten und mitentscheiden lassen. Keine Selbstverständlichkeit!

Tue Gutes und rede darüber: Getreu diesem zeitlosen Motto, sollen an dieser Stelle nochmals ein paar Zahlen und Daten folgen, die zeigen, dass unser Verein Frank immens viel zu verdanken hat.

Frank hat im Jahr 2009 die Königswürde unseres Vereins erreicht. Zwei Jahre später war er König der Könige und nochmal zwei Jahre später Herbstmeister. In den Jahren 2002 und 2004 konnte er den Titel des Vizekönigs erringen. Soviel zu seinen schießsportlichen Leistungen. Was schwerer wiegt, sind seine Meriten als Vorstandsmitglied. Über 12 Jahre war er in unterschiedlichen Positionen im Vorstand tätig. Frank war Fahnensektionsführer, Hauptmann, Schriftführer, Kassenführer und zuletzt sechs Jahre unser 1. Vorsitzender. Frank, eine echte Allroundwaffe und für alle Posten im Geschäftsführenden Vorstand geeignet! Unser Schützenverein ehrte ihn im Jahr 2004 mit der silbernen und im Jahr 2013 mit der goldenen Verdienstnadel. Frank, wir sind dir zu tiefem Dank verpflichtet für all das ehrenamtlich Geleistete.

Von Boxchampions ist der Satz überliefert. „They never comeback“. Bei Frank können wir uns da nicht so sicher sein. Vielleicht steigt er eines Tages wieder in den Ring, wenn wir es ihm nicht gut genug machen. Und dass wir heute einen Champion in den einstweiligen Ruhestand verabschiedet haben, steht für uns alle außerhalb jeder Diskussion.

Lieber Frank, wir danken von Herzen für dein Engagement und wünschen Dir und Deiner Nicole ab sofort völlig unbeschwerte und fröhlich-ausgelassene Feste und Begegnungen mit deinen 1848igern. Ganz ohne den permanenten Druck den höchsten Posten des Vereins in Würde vorleben zu müssen, werden wir dich also ab sofort in unserer Mitte erleben.

Nur eine Bitte zu Guter Letzt: Sei uns auch künftig Ratgeber und Schützenfreund. Denn auf dein Expertenwissen wollen und können wir nicht gänzlich verzichten.